Den letzten wirklichen Landesschützentag haben wir im Jahre 2019 in Osterholz-Scharmbek gefeiert. Danach fanden pandemiebedingt leider nur noch die Delegiertenversammlungen im LLZ Bassum statt. Jetzt darf ich aber Euch alle wieder voller Vorfreude im Namen des Bezirksschützenverbandes Lüneburg zum 70. Landesschützentag des NWDSB im schönen Landkreis Lüneburg begrüßen. Es findet endlich wieder ein „normaler“ Landesschützentag statt mit all den Programmpunkten, die dazu gehören – Präsidiumssitzungen, Kontaktabend, Feierstunde, Delegiertenversammlung und als Höhepunkt der Königsball. Über die genauen Programmpunkte und die dazugehörigen Veranstaltungsorte findet Ihr auf den folgenden Seiten alle erforderlichen Hinweise und Informationen. Dabei wird die neue LKH-Arena in der Hansestadt Lüneburg eine wichtige Rolle spielen.
Landesschützentag – das hat auch immer eine unverwechselbare Atmosphäre. Es führt Menschen aus allen Schichten zusammen und ist somit Sinnbild einer Gemeinschaft. Hier können alle miterleben, dass Traditionen und Werte nicht nur erhalten und gepflegt, sondern auch aktiv gelebt werden. Wir freuen uns auf ein paar schöne, fröhliche und friedliche Tage, die sich mit den Traditionen und den Werten beschäftigen, für die die Schützen seit Jahrhunderten stehen: die Solidarität der Bürger untereinander, die Verantwortung für das Miteinander in den Städten und Dörfern, die Hilfe füreinander und (ganz wichtig) das gemeinsame Feiern. Denn auch wenn der Arbeitsalltag immer schneller und anstrengender wird, es muss auch einfach mal Zeit sein, stehen zu bleiben, rechts und links zu schauen und zu feiern.
Das Schützenwesen ist seit mehr als einem Jahrhundert Bestandteil der olympischen Spiele und gleichzeitig Teil unserer vielfältigen heimischen Kultur.
Auch im Landkreis Lüneburg stehen die Schützenvereine heute noch auf diesen zwei Säulen: Zum einen sind sie Traditionsvereine und zum anderen Sportvereine. Beide Säulen sind gleichermaßen für uns wichtig. Ein Schützenverein braucht seine Traditionen, um sein Selbstverständnis zu wahren; – und er braucht den Schießsport, um seine Daseinsberechtigung zu wahren. Es sind gerade diese beiden Säulen, die das Vereinsleben bei den Schützen interessant gestalten. Unsere Sportler und Sportlerinnen aus dem Landkreis Lüneburg sind dabei bis auf internationaler Ebene erfolgreich. Gleichzeitig vermitteln wir über die Tradition und das Brauchtum den jungen Menschen ein Gefühl von Heimat und Sicherheit sowie Werte wie Respekt, Fairplay und Gemeinsinn sowie Verantwortungsbewusstsein.
Diese zwei Säulen zu stärken ist eine unserer Aufgaben für die Zukunft neben u. a. der Mitgliedergewinnung. Das Wichtigste dabei ist: Wir müssen selber anpacken, solange wir nur reden und fordern und warten, wird nichts passieren. Wir müssen unsere Zukunft gestalten, die ist wichtiger als die Vergangenheit. In diesem Sinne wünsche ich dem Nordwestdeutschen Schützenbund für die kommenden Herausforderungen viel Elan, stets engagierte Schützen und Schützinnen, die richtigen Entscheidungen, einen nie versiegenden Ideenquell und allzeit Freude beim Sport und beim Feiern.
Natürlich möchte ich es nicht vergessen, mich bei allen Helfern und Helferinnen aus dem Bezirksschützenverband Lüneburg sowie der Geschäftsstelle des Landesverbandes für ihr großartiges Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung des Landesschützentages zu danken. Falls das Eine oder Andere nicht so funktionieren sollte wie geplant, denkt bitte daran, dass fast alle Leistungen ehrenamtlich erbracht worden sind.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen im schönen Landkreis Lüneburg und wünsche dem Landesschützentag einen harmonischen und für das Schützenwesen in seiner Vielfalt einen guten Verlauf. Möge der Schützentag dazu beitragen, neue Freunde zu gewinnen. Ich hoffe (und gehe davon aus), dass sich alle Gäste, Jugendlichen, Schützenschwestern und Schützenbrüder, Sportler, Majestäten und Funktionäre im Landkreis Lüneburg wohlfühlen werden.
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, noch ein kleiner Gedanke zur aktuellen Situation in Europa und in Deutschland:
Wir sollten mit einem Auge auf unsere Vergangenheit blicken, und mit dem anderen Auge, das daraus Gelernte auf heute projizieren und anwenden. Dann haben Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, kriegerische Gedanken und ähnliche Einstellungen keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft. Weltoffenheit und liberaleres Denken sollten und werden hoffentlich weiter um sich greifen. Allein ist man nur schwerlich zu solchen Veränderungen fähig, doch als starke Gemeinschaft und Einheit, und das ist das Schützenwesen, ist fast alles möglich.
Bleibt alle positiv und optimistisch und vor allem gesund.
Mit herzlichem Schützengruß
Euer Carsten Diercks